Das Projekt "Frei-Raum"
Es fußt auf der Tatsache, dass inhaftierte Frauen dreimal so oft Gewaltopfer und fünfmal so häufig Opfer von sexuellen Übergriffen bereits in der Ursprungsfamilie waren als nicht straffällig gewordene Frauen. Sie erlebten ihren Vater als gewalttätig und die Mutter als zu schwach, um ihre Kinder zu schützen. Neben einschlägigen gesundheitlichen Auswirkungen bedeutet das, dass sie ein geringes Selbstwertgefühl haben, sich oft ihrem Partner bedingungslos unterordnen und nicht selten eben dadurch erst straffällig werden.
Ziel des Projektes "Frei-Raum" ist es, den Frauen einen freien Raum zu geben, ihnen ihre Stärken aufzuzeigen und somit ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Das Projekt wird seit dem Jahr 2000 vom Bayerischen Justizministerium gefördert. Ziel der Maßnahmen ist zum einen, viele Teilnehmerinnen zu ermuntern, sich therapeutische Unterstützung zu suchen. Zum anderen sollen die erstarkten Frauen auch ihren Partnern die Stirn bieten und Grenzen aufzeigen. Das ist im Hinblick auf weitere Straftaten wichtig, aber auch, um als selbstbewusstere Frauen die eigenen Kinder eher schützen zu können. Damit besteht Hoffnung, eine Tradierung von Straftaten zu durchbrechen.