Nach wie
vor ist bei vielen Jugendlichen der Wunsch, in einer Familie zu leben und
später selber Kinder zu haben, stark ausgeprägt. So meinen laut der
diesjährigen Shell-Studie 75 Prozent der weiblichen und 65 Prozent der
männlichen Jugendlichen, man brauche eine Familie zum Glücklichsein.
Wie sich allerdings dieses „Glücklichsein“ erreichen lässt, darüber sind die
Vorstellungen der Jugendlichen sehr diffus. Denn immer noch starten junge Paare
mit völlig illusorischen Vorstellungen hinsichtlich ihres Zusammenlebens und
der Gestaltung ihres zukünftigen Familienlebens in die Familienphase. Der
anfänglichen Begeisterung folgt sehr bald eine große Ernüchterung hinsichtlich
der übernommenen Verantwortung, aber auch Unsicherheit hinsichtlich einer
partnerschaftlichen Gestaltung des Familienlebens und der erforderlichen
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gerade bei Familien mit mehreren Kindern.
Hinzu kommt, dass die Erwartungen an Familien hoch sind, sowohl in der
Gesellschaft als auch in den Familien und bei den Jugendlichen selbst. Eltern
wollen ihre Kinder nach besten Kräften erziehen, deren Entwicklung fördern und
ihnen Sicherheit und emotionalen Rückhalt bieten. Nicht selten sind Familien
bei dem Versuch, diese Ziele zu erreichen, überfordert.
Um Eltern bei der Wahrnehmung ihres Erziehungsauftrags zu stärken, bieten die
16 Ortsvereine des SkF in Bayern ein breites Spektrum an Beratung und Hilfen.
Im Bereich „Familienbildung“ führt die SkF-Landesstelle mit großem Erfolg
Elternkurse mit dem Titel „Starke Eltern-Starke Kinder“ für Elterngruppen, aber
auch für Klientinnen der Frauenhäuser, Mutter-Kind-Einrichtungen und
Schwangerenberatungsstellen durch.
Die Kurse - nach einem Konzept des Deutschen Kinderschutzbundes - sollen Eltern
dabei unterstützen, ihre alltäglichen Probleme lösen zu lernen. Sie haben das
Ziel, Eltern in die Lage zu versetzen, sich ihrer eigenen Werte und
Erziehungsziele bewusst zu werden und Mut zu den eigenen Fähigkeiten zu
entwickeln, aber auch sie in ihrem Selbstvertrauen und Verantwortungsbewusstsein
zu stärken, um dadurch Kommunikation und Kooperation in der Familie zu
verbessern.
In diesem Zusammenhang appelliert der SkF als Verband der Kinder- und
Jugendhilfe anlässlich des Weltkindertages an die in Politik und Gesellschaft
Verantwortlichen, sich wirksamer als bisher für die Verbesserung der
erforderlichen Rahmenbedingungen für Familien mit Kindern einzusetzen.
20. September
2002
Margarete Richardi
Vorsitzende
Pressemitteilung
Eine Familie zum Glücklichsein - Jugendliche wünschen sich Familie und Kinder
Erschienen am:
20.09.2002
Beschreibung