„Nach vier Jahren Ehe mit ständiger Bedrohung und Schlägen habe ich es endlich geschafft ins Frauenhaus zu gehen. In meinem ganzen Leben bleibe ich immer und ewig den Mitarbeiterinnen des Frauenhauses dankbar.“ ( Frau Z., Frauenhausaufenthalt 2004)
So wie Frau Z. haben im letzten Jahr 1141 Frauen und ihre Kinder in einem Frauenhaus des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) oder des Caritasverbandes in Bayern Zuflucht gesucht.
Der 25. November jeden Jahres, der Internationale Tag gegen
Gewalt an Frauen und Kindern, bringt diese Zahlen und die dahinter stehenden
Schicksale immer wieder ins Bewusstsein.
Neben einem lückenlosen Netz von Frauenhäusern ist es dringend notwendig, dass
die Gesellschaft nicht wegsieht, sondern dem Thema Gewalt gegen Frauen in der
öffentlichen Diskussion einen breiteren Raum einräumt.
Das Ergebnis der ersten repräsentativen Studie zum Gewalterleben von Frauen in Deutschland zeigt deutlich die Notwendigkeit dieses Arbeitsfeldes. Demnach ist jede dritte Frau seit ihrem 16. Lebensjahr von Gewalt betroffen. Die Dunkelziffer liegt nach Schätzungen der Expertinnen weit höher. Frauenhäuser müssen auch weiterhin einen unverzichtbaren Stellenwert im Hilfesystem für Frauen und Kinder haben, die von Gewalt betroffen sind.
Auch in Zukunft wird der SkF Landesstelle Bayern e.V. , der die 13 katholischen Frauenhäuser des SkF und der Caritas in Bayern vertritt, dem Schutz von Frauen vor Gewalt eine hohe Priorität einräumen.
Die Landesstelle Bayern appelliert an die politisch Verantwortlichen bei Städten und Kommunen, sich weiterhin an der Finanzierung der Frauenhäuser zu beteiligen, um das bewährte Frauenhausgesamtkonzept für alle Frauenhäuser in Bayern nicht auszuhöhlen.
München, 25. November 2006
Margarete Richardi
Landesvorsitzende