Bei der Vorstellung des halbjährlichen
Verfassungsschutzberichts zeigte sich Bayerns Innenminister Dr. Günther
Beckstein besorgt über die steigenden Aktivitäten der Skinheads und Neonazis.
Mit Konzerten und an Jugendliche gerichteten Aktivitäten werden die jungen
Menschen geködert. So hat die NPD kürzlich in Mittelfranken eine
„Schulhofkampagne“ gestartet, bei der 10.000 CDs mit fragwürdigem Inhalt kostenlos
an Schüler verteilt wurden. Dr. Beckstein befürchtet weitere Aktionen an
Schulhöfen.
Der Sozialdienst katholischer Frauen Landesstelle Bayern teilt die Besorgnis
des Innenministers.
Allerdings scheint es für die Rechtsextremisten ein leichtes Spiel zu sein Jugendliche zu erreichen. Die Jugendarbeit findet durch die Bayerische Staatsregierung nicht ausreichende finanzielle Unterstützung. Im Gegenteil, sie erfährt sogar Kürzungen, besonders im Bereich der Prävention. Das ist, gerade in einer Zeit, die von hoher Jugendarbeitslosigkeit und der damit verbundenen Zukunftsängsten geprägt ist, eine verhängnisvolle Entwicklung. Fehlende Zukunftsperspektiven für einen großen Teil der jungen Menschen bieten den Nährboden für solche Angebote. Jugendliche werden eine leichte Beute für die Verführungen extremistischer Gruppierungen.
Daher fordert die Landesstelle Bayern des Sozialdienst katholischer Frauen Verantwortliche in Politik und Gesellschaft zum unverzüglichen Handeln auf. In die Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit, auch und vor allem an Schulen, muss investiert werden, um den besorgniserregenden Entwicklungen entgegenwirken zu können.
München, 8. August 2006
Margarete Richardi
Monika Meier-Pojda
Landesvorsitzende
Geschäftsführerin